Seit mehr als zwei Jahrzehnten arbeite ich mit Kindern. In meinen Anfängen habe ich dabei den Fokus stets auf sie gelegt; ihnen wollte ich helfen und sie unterstützen. Mir war es so wichtig, ihnen mit Fair-ständnis zu begegnen, sie zu sehen und alles, was mir möglich war, zu tun, damit sie es leichter haben, ihre alltäglichen Herausforderungen zu meistern und in ihren jungen Jahren, positive, bestärkende Ansichten über sich selbst zu entwickeln. Doch habe ich lange Zeit etwas sehr wichtiges übersehen: Kinder leben nicht in einer Blase, in der es nur sie gibt. Sie sind – genau wie wir alle – Teil unterschiedlichster Systeme, müssen sich jeden Tag neu anpassen und orientieren, zurecht finden in einem Gemengelage aus an sie gestellten Erwartungen, eigenen Bedürfnisse und Gefühlen. Und doch habe ich den „Fehler“ begangen und in meiner Arbeit ausschließlich sie als meine Klienten gehabt. Und ich habe es so sehr geliebt, denn das war ja genau, was ich tun wollte. Dennoch habe ich meine Arbeitsweise verändert. Warum und wie, das liest du hier:
Liebe Eltern, keine Sorge – ihr gehört auch zum Problem!
Als Mutter und Reflexintegrationstrainerin erlebte ich jeden Tag, dass Kinder nicht isoliert betrachtet werden können. Sie sind Teil eines komplexen Geflechts – ihrer Familie. Und genau wie sie auf äußere Reize und Herausforderungen reagieren, tun das auch die Eltern, oft ohne es zu merken. Die Wahrheit ist: auch wir „Großen“ tragen unsere Baustellen in uns, reagieren oder kompensieren auf Basis restaktiver frühkindlicher Reflexe – ganz genauso wie unsere Kinder. Ein großer Unterschied zwischen Eltern und Kindern: wir können kompensieren und tun das auch oft – sie noch nicht!
Einer der häufigsten Stolpersteine in meiner Arbeit mit Kindern sind die unausgesprochenen Erwartungen und der Stress, den Eltern oft unbewusst auf ihre Kinder übertragen. Sei es der hektische Alltag, der Druck, alles richtig machen zu wollen, allen Ansprüchen gerecht zu werden oder das Bedürfnis, dass das eigene Kind „funktioniert“ – all das spiegelt sich auch in den Reaktionen des Kindes wider.
In der Arbeit mit den Kindern beheben wir die Ursachen für viele verschiedene alltägliche Herausforderungen:
- wir integrieren die Stressschutzreflexe und erreichen, dass das Kind sich besser regulieren kann bei Konflikten und in Momenten emotionaler Herausforderungen;
- wir legen den Grundstein für Urvertrauen und absolutes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und sorgen so dafür, dass das Kind einen gesunden Selbstwert entwickelt und voller Selbstvertrauen durchs Leben geht;
- wir erhöhen seine emotionale Widerstandskraft und sorgen dafür, dass es keine Ängste entwickelt, weniger anfällig für Überforderung ist und auch langfristig eine stabile mentale Gesundheit aufbauen kann.
Aber ich arbeitete zunächst immer nur mit den Kindern.
Und eben diese Kinder kehren nach ihrer Stunde bei mir zurück nach Hause. Dort schimpft der Papa wegen der verhauenen Mathe-Klausur, die kleine Schwester hat das stundenlang mühsam aufgebaute Lego-Schiff zerstört und die die Mama ist in Hektik, weil das Abendessen noch nicht fertig ist, die Wäsche in der Maschine liegt und der Chef ihren Dienst wegen Personalmangels im Pflegeheim getauscht hat.
In einem solchen Umfeld haben die Kinder es schwer, das neu Gelernte direkt anzuwenden und dauerhaft umzusetzen. Der Stresspegel zu Hause ist hoch, und die alten Reflexe werden sofort wieder aktiviert. Und so wurde mir klar: Wenn ich die frühkindlichen Reflexe der Kinder integriere, aber die Eltern weiterhin gestresst und überfordert sind, kann meine Arbeit nicht nachhaltig wirken. Kinder sind unglaublich sensibel für die Emotionen ihrer Eltern – sie spiegeln diese und reagieren oft unbewusst darauf. Sie übernehmen den Stress der Eltern. Ein Teufelskreis!
Diesen Teufelskreis zu durchbrechen ist nur möglich, wenn auch Eltern erkennen, dass auch sie Teil der Herausforderungen ihres Kindes sind. Keine Sorge – es geht mir nicht darum, mit dem Finger auf euch zu zeigen, Schuldzuweisungen auszusprechen oder euch an den Pranger zu stellen. Ganz im Gegenteil! Was ihr als erstes wahrnehmen dürft, ist wie eng und stark die Verbindung zwischen euch und euren Kindern ist!
Und genau aus diesem Grund bin ich in meiner Arbeit dazu über gegangen, nicht mehr länger „nur“ mit den Kindern zu arbeiten, sondern gebe auch den Eltern Werkzeuge an die Hand, um ihren eigenen Stress besser zu managen. Wenn ihr versteht, dass eure eigenen frühkindlichen Reflexe noch aktiv sind, wie sich diese Restaktivitäten in eurem Alltag auswirken und ihr den Schritt geht, diese zu integrieren, schafft ihr eine entspanntere, stabilere Umgebung – für euch selbst und für eure Kinder.
Ganz nebenbei: Wenn du als Mama oder Papa selbst erlebst, wie stark das Reflexintegrationstraining positiv in deinen Alltag ausstrahlt, wirst du nicht mehr mit deinem Kind über die Sinnhaftigkeit der Übungen oder das Durchhalten diskutieren müssen. Stattdessen wirst du voller Überzeugung mit jeder Pore ausstrahlen, dass es deinem Kind gut tut und ihm seine Entwicklung erleichtert.
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Zwischen Schulstress und persistierenden Reflexen – So behaltet ihr die Nerven!
Kinder gehen zur Schule und treffen dort auf Lehrkräfte, die – genau wie sie – oft mit nicht integrierten frühkindlichen Reflexen zu kämpfen haben. Was viele Pädagogen nicht wissen: Auch sie tragen restaktive Reflexe in sich, die ihre Konzentration, Aufmerksamkeit und ihr emotionales Reaktionsvermögen beeinflussen können. Und dann passiert es: Die Kinder triggern unbewusst genau diese Reflexe. Die Folge? Lehrpersonen reagieren unreflektiert, fühlen sich schnell gestresst oder überfordert und haben vielleicht selbst Schwierigkeiten, ruhig zu bleiben und die Situation richtig einzuschätzen.
Das Paradoxe daran? Diese Lehrkräfte sollen den Eltern in Elterngesprächen Lösungsansätze aufzeigen, wie ihre Kinder besser unterstützt werden können – ohne zu wissen, dass sie selbst von denselben Mechanismen beeinflusst werden.
Ein Beispiel: Zunehmend mehr Kindern fällt es schwer, Lesen zu lernen. Sie vertauschen Buchstaben, verrutschen in den Zeilen, ermüden und verweigern das Lesen irgendwann ganz. Diese Kinder erhalten oft Diagnosen wie LRS oder Legasthenie, obwohl in vielen Fällen restaktive frühkindliche Reflexe eine Rolle spielen. Diese können die Augenbewegungen blockieren oder die Konzentration beeinträchtigen, was das Lesenlernen erschwert. Mit Reflexintegration ließen sich viele dieser Schwierigkeiten gezielt angehen. Mehr dazu und wie Reflexintegration helfen kann, erfährst du in meinem Blogbeitrag Lesen lernen ohne Buchstaben.
Genau deshalb halte ich es für so wichtig, auch in Kitas und Schulen Aufklärungsarbeit zu leisten. Es geht darum, Pädagogen dafür zu sensibilisieren, dass nicht nur die Kinder von Reflexintegration profitieren, sondern auch sie selbst. Denn die täglichen Herausforderungen im Klassenzimmer oder in der Kita sind oft eine direkte Folge von nicht integrierten frühkindlichen Reflexen – sowohl bei den Kindern als auch bei den Pädagogen. In Workshops erfahren sie, was restaktive frühkindliche Reflexe sind, wie sie sich auf das Verhalten und Lernen auswirken und – ganz praktisch – woran sie diese bei den Kindern erkennen können. Dieses Wissen schafft nicht nur ein tieferes Verständnis für die Ursachen der Herausforderungen, mit denen die Kinder zu kämpfen haben, sondern macht die Pädagogen auch empathischer. Sie können die Kinder in einem neuen Licht sehen und gezielter unterstützen.
Darüber hinaus sind sie nach den Workshops in der Lage, Eltern fundierter zu informieren und Lösungsansätze zu bieten, die tatsächlich auf den Ursachen der Schwierigkeiten basieren. So wird aus einer oft frustrierenden Suche nach schnellen Lösungen ein klarer, langfristiger Weg zur Unterstützung der Kinder.
Indem wir auch den Lehrkräften die Möglichkeit geben, ihre Stressschutzreflexe zu integrieren, schaffen wir gemeinsam eine stabilere, ruhigere Lernatmosphäre. So profitieren alle: die Kinder, die Pädagogen und letztlich das gesamte Lernumfeld.
„Früher war ich ständig gestresst und schreckhaft, ohne zu wissen, dass Reflexe eine Rolle spielten. Dank Claudias professioneller Hilfe und gezielter Übungen habe ich diese integriert – heute bin ich viel entspannter und reagiere nicht mehr so sensibel auf Reize.“
– Manuela H., Mutter & Lehrerin
Der Reflexintegrationserfolg: Wenn Eltern, Lehrer und Kinder an einem Strang ziehen – und es plötzlich für alle rockt!
Reflexintegration funktioniert am besten, wenn alle Beteiligten an einem Strang ziehen – Eltern, Lehrer und natürlich die Kinder. Denn was in der Reflexintegration oft übersehen wird, ist, dass die Umgebung des Kindes eine ebenso große Rolle spielt wie das Kind selbst. Kinder lernen und entwickeln sich in einem Umfeld, das sie täglich prägt, sei es zu Hause oder in der Schule. Wenn sowohl Eltern als auch Pädagogen verstehen, wie wichtig die Integration frühkindlicher Reflexe ist und aktiv daran mitarbeiten, werden nicht nur die Kinder, sondern auch die Erwachsenen gestärkt.
Ein zentraler Bestandteil meiner Arbeit ist es, Eltern, Lehrern und auch den Kindern das notwendige Wissen und die passenden Werkzeuge an die Hand zu geben, um gemeinsam ein unterstützendes Netzwerk zu schaffen. Denn wenn Eltern ihre eigene Stressregulation in den Griff bekommen, Pädagogen mehr Verständnis für die Herausforderungen der Kinder entwickeln und die Kinder lernen, ihre Reflexe zu integrieren, passiert Magisches: Die gesamte Dynamik verändert sich. Es entsteht ein harmonisches Zusammenspiel, das die Entwicklung jedes Kindes fördert.
Dazu biete ich in Kitas und Schulen präventive Gruppenprogramme an, die darauf abzielen, die neuromotorische Schulreife der Kinder zu fördern. Durch gezielte Übungen können die Kinder ihre noch aktiven Reflexe integrieren und so mit den täglichen schulischen Anforderungen besser umgehen. Diese präventiven Maßnahmen sorgen dafür, dass die Kinder nicht erst in Schwierigkeiten geraten, sondern von Anfang an gestärkt sind, um den Herausforderungen des Schulalltags anders zu begegnen. Und der Vorteil? Lehrkräfte erleben, dass der Stress im Klassenzimmer sinkt, die Kinder entspannter und konzentrierter sind, und der Schulalltag für alle angenehmer wird. Auf begleitenden Elternabenden erfahren Mütter und Väter, wie sie ihre Kinder gezielt unterstützen können. Sie lernen, wie restaktive frühkindliche Reflexe den Alltag ihrer Kinder beeinflussen, und bekommen Werkzeuge an die Hand, um Veränderungen im Familienalltag anzustoßen. Diese Zusammenarbeit von Eltern, Lehrern und Kindern ist entscheidend, um ein stabiles Umfeld zu schaffen, in dem sich alle weiterentwickeln können.
Wenn alle gemeinsam daran arbeiten – Eltern, Lehrer und Kinder –, wird Reflexintegration nicht nur ein Tool zur Bewältigung von Herausforderungen, sondern ein echter Gamechanger. Es rockt plötzlich für alle, weil jeder seinen Beitrag leistet und die Erfolge für alle spürbar werden.
Mein Fazit: Reflexintegration ist die „Mutter“ aller Methoden.
Reflexintegration setzt an der Wurzel vieler Herausforderungen an – bei Kindern und Erwachsenen. Sie unterstützt nicht nur die motorische Entwicklung, sondern fördert auch emotionale Stabilität und ein entspanntes Miteinander in Familie und Schule. Echte und nachhaltige Erfolge entstehen, wenn das Umfeld des Kindes mit einbezogen wird. Eltern und Lehrer spielen eine zentrale Rolle in der Entwicklung eines Kindes. Wenn alle zusammenarbeiten – das Elternhaus, die Schule und das Kind – kann die Reflexintegration ihre volle Wirkung entfalten. Gemeinsam schaffen wir ein stabiles, unterstützendes Umfeld, in dem Kinder sich entfalten und dauerhaft lernen können, ihre Herausforderungen zu meistern.
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